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VIPP - Variable Data Intelligent PostScript Printware

VIPP - Variable Data
Intelligent PostScript Printware

VIPP ist eine offene Seitenbeschreibungssprache von Xerox, die die Ausgabe von PostScript-Dokumenten mit variablen Daten ermöglicht.

Variable Data Intelligent PostScript Printware (VIPP) bietet die Möglichkeit zum Ausdruck komplexer Dokumente in Schwarz-Weiß, Highlight-Farbe und Farbdruck auf einer Vielzahl von Ausgabegeräten. Dazu ist es erforderlich, dass die VIPP-Software auf einem PostScript-Ausgabegerät installiert ist.

VIPP-Dateien sind PostScript-Dateien. VIPP-Datenströme können von jedem VIPP-fähigen PostScript-Interpreter verarbeitet werden.

VIPP sieht die folgenden Modi zur Verarbeitung vor:
  • Native-Modus

    Der native VIPP-Modus bezieht sich auf Dateien, die ausschließlich VIPP-Befehle enthalten. Diese Befehle dienen dazu, Texte, Images, Grafiken, Logos, usw. direkt auf der Seite zu platzieren.

    Der Native-Modus kann für folgende Zwecke verwendet werden:

    • Zur Erzeugung eines nativen VIPP-Datenstroms, der den Seitenerstellungsprozess direkt steuert. Die Produktion des Datenstroms erfolgt mithilfe einer Anwendung, eines Konvertierers oder eines Postprozessors.

    • Zur Kodierung von Ressourcen wie Formen, Segmente, JDTs und DBMS. Die Ressourcen werden von dem Textdesigner mit einem Texteditor oder einer VIPP-Benutzeroberfläche erstellt.

VIPP-Dateien im Native-Modus werden direkt vom PostScript-Interpreter verarbeitet. Es ist kein expliziter Aufruf des Native-Modus erforderlich. Aus diesem Grund ist der Native-Modus der Standard-VIPP-Modus.

  • Line-Modus

    Im Line-Modus bestehen die Daten typischerweise aus ASCII- oder EBCDIC-Datensätzen mit fester oder variabler Länge. Mit dem Line-Modus können Zeilendruckerdaten Zeile für Zeile und Spalte für Spalte abgearbeitet werden. Dieser Modus wird am häufigsten in Transaktionsanwendungen, z. B. für die Erstellung von Telefonrechnungen, eingesetzt.

    Der Beginn des Line-Modus wird durch Verwendung des Befehls STARTLM signalisiert. Als Parameter dieses Befehls wird ein JDT angegeben. Ein JDT ist eine Datei, die Informationen über die gewünschte Darstellung der Zeilendaten enthält. Der Line-Modus kennt zwei Darstellungsoptionen:

    • Liste (Listing)
      Die Darstellungsoption Liste wird verwendet, wenn keine fortgeschrittenen Layout- Funktionen benötigt werden. Bei Verwendung dieser Option wird das Seitenlayout wie Seitenausrichtung, Ränder, Font, usw. global in einem JDT beschrieben.

    • Datensatzverarbeitungseintrag (Record Processing Entry - RPE)
      Wenn die Darstellungsoption Datensatzverarbeitungseintrag gewählt wird, ist es möglich, jeden Datensatz in Felder zu unterteilen, die beliebig oft auf unterschiedlichen Seitenpositionen gedruckt werden können. Zu diesem Zweck können RPEs Attribute mit Darstellungsinformationen enthalten, u. a. Position auf der Seite, Zeilenabstand, Font, Farbe, Ausrichtung.
  • Datenbank-Modus

    Der Datenbank-Modus wird verwendet, um Einzeldateien mit getrennten Datensätzen zu verarbeiten. Die Datei wird in der Regel auf Basis einer Extraktion oder einer Abfrage aus einer relationalen Datenbank erzeugt. Dieser Modus wird zum Beispiel zum Drucken von Werbung verwendet.

    Im Datenbank-Modus werden folgenden Dateitypen verwendet:

    • Datenbank-Datei
    • Datenbank Master (DBM) zur Verarbeitung von variablen Feldern
    • JDT für globale Seitenlayout-Definitionen (optional)

Die Datensätze in der Datenbank-Datei können feste oder variable Länge haben und müssen die gleiche Reihenfolge und Anzahl von Feldern haben. Die Struktur der Datenbank-Datei ist im ersten Datensatz definiert: er enthält die Feldnamen und deren Reihenfolge im Datensatz.

Ein Datenbank Master (DBM) ist eine Vorlagendatei, in der Feldnamen als Platzhalter für variable Elemente verwendet werden. Es können auch andere Ressourcen wie VIPP-Segmente und Images referenziert werden. Der DBM ist eine Datei im VIPP-Native-Modus, PostScript kann wegen des Fehlens von Platzhaltern nicht verwendet werden. PostScript-oder EPS-Dateien können als Formulare oder Segmente im DBM aufgerufen werden.

Der Datenbank-Modus wird durch eine Datei eingeleitet, die mit der Sequenz STARTDBM beginnt. VIPP liest den ersten Datensatz der Datenbank-Datei und registriert die Feldnamen. Anschließend ersetzt VIPP die Feldnamen durch die entsprechenden Werte und erstellt dann jede Seite aus dem DBM neu.

  • XML-Modus

    Im XML-Modus ist die Verarbeitung von XML möglich. Der XML-Modus wird durch den Befehl STARTXML signalisiert. XML-Daten werden analysiert und dann gemäß den Layout- Anweisungen in einer XML Job Ticket (XJT)-Datei gedruckt.
     
    Line-Modus, Datenbank-Modus und XML-Modus haben gegenüber dem Native-Modus den Vorteil, dass Datenerstellung und Präsentation weitgehend getrennt gehalten werden können, wodurch Layout-Änderungen unabhängig von der Datenproduktion möglich sind.